Hans Scholl war der Kopf der „Weißen Rose“.
Bei der letzten Veranstaltung der „Jüdischen Kulturtage Taubertal“ gibt es eine Ergänzung, die bislang nicht veröffentlicht wurde: eine Führung durch die Ausstellung „Beweist durch die Tat, dass Ihr anders denkt – der Widerstand der Weißen Rose“.
Am Freitag, 11. Mai um 18.30 Uhr findet ja die Ortsführung „Auf den Spuren jüdischen Lebens“ durch Igersheim statt. Im Anschluss an diesen von Heimathistoriker Ulrich Dallmann angebotenen Ortsrundgang sind ab zirka 19.45 Uhr alle Interessierten zu einer Führung durch die sehenswerte Ausstellung „Beweist durch die Tat, dass Ihr anders denkt – der Widerstand der Weißen Rose“ im Bürgerhaus Igersheim willkommen.
Die Ortsführung mit Ulrich Dallmann wird dort ihren Abschluss finden. Der Crailsheimer Stadtarchivar Folker Förtsch, der die Ausstellung zur Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gemeinsam mit dem „Weiße Rose-Arbeitskreis Crailsheim konzipiert hat, konnte kurzfristig für diese Führung mit anschließender Diskussion gewonnen werden.
An der Auftaktveranstaltung der Jüdischen Kulturtage Taubertal war soviel geboten, dass vielen Besuchern die Zeit zum Erkunden der Ausstellung die Zeit nicht reichte. Gerne nimmt die Gemeinde Igersheim deshalb das Angebot des Stadtarchivars Folker Förtsch zu einer Führung durch die Ausstellung an und setzt damit den Schlusspunkt einer bislang erfolgreichen Veranstaltungsreihe rund um die jüdische Kultur und Geschichte. Die „Weiße Rose“ war eine Widerstandsbewegung in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Aktionen der Studenten der „Weißen Rose“ gehören zu den bekanntesten und eindrucksvollsten Widerstandshandlungen gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime.
Mit Flugblättern und Wandparolen äußerten sie ihren Protest gegen Diktatur, Rassismus und Krieg und zahlten für ihren Mut mit dem Leben. Hans Scholl, der führende Kopf der „Weißen Rose“, wurde vor 100 Jahren in Ingersheim bei Crailsheim geboren und vor 75 Jahren gemeinsam mit seiner Schwester Sophie und Christoph Probst hingerichtet. Der Weiße Rose-Arbeitskreis Crailsheim hat mit dem Stadtarchiv Crailsheim eine Wanderausstellung konzipiert, in der die inhaltliche Auseinandersetzung der „Weißen Rose“ mit dem NS-System beleuchtet wird. Die Mitglieder der Gruppe „Weiße Rose“ waren ursprünglich begeisterte Mitglieder der Hitlerjugend.
Persönliche Erlebnisse und die Beschäftigung mit politischen und philosophischen Fragen führten dann aber zur Ablehnung des NS-Regimes. Ihre Aufforderung: „Beweist durch die Tat, dass ihr anders denkt!“
Im Rahmen einer Bildungspartnerschaft „Jüdische Kultur und der Holocaust“ unter Schirmherrschaft des jüdischen Ehepaares Roy und Adele Igersheim aus den USA sowie von Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, engagieren sich Gemeinde und Bürgerstiftung Igersheim, Kaufmännische Schule und Deutschordensmuseum Bad Mergentheim sowie das Jüdische Museum Creglingen.
© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 09.05.2018