Das Programm der Jüdischen Kulturtage im Taubertal 2021 vom 02. bis 29. Oktober steht fest. Besonders freuen wir uns, dass die Veranstaltungsreihe in das Festjahr "2021- JLID - Jüdisches Leben in Deutschland" aufgenommen wurde und gefördert wird!
Die insg. 19 Einzelveranstaltungen der Jüdischen Kulturtage im Taubertal werden auf der zentralen Webseite des Festjahres www.2021jmld.de veröffentlicht. Hier unter "Kalender" eine Postleitzahl (z.B. 97999) eingeben oder auf der Karte die Region anklicken, dann werden alle Veranstaltungen angezeigt.
Außerdem wird ein Flyer mit Detail-Infos zu den Jüdischen Kulturtagen im Taubertal gedruckt, der an vielen Stellen in Igersheim, Bad Mergentheim, Creglingen und Niederstetten ausliegt.
Neben den Bildungspartnern Gemeinde Igersheim, Kaufmännischen Schule und dem Deutschordensmuseum Bad Mergentheim und dem Jüdischen Museum Creglingen ist 2021 auch die Stadt Niederstetten der Bildungspartnerschaft beigetreten.
76 Jahre nach Kriegsende bieten die Jüdischen Kulturtage im Taubertal unter Schirmherrschaft des jüdischen Ehepaares Roy und Adele Igersheim aus den USA sowie des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, 20 Einzelveranstaltungen zu jüdischer Kultur (Ausstellungen, Klezmer-Musik, Literaturkino, Vorbehaltsfilm, Konzert, Lesung, Buchvorstellung, Stolperstein-Verlegung, Stadtführungen, Kunst-Workshops, Bildungsfahrt, Kabarett, ...) zu jüdischer Religion und Kultur, dem Holocaust mit seinen Gründen und Auswirkungen sowie der Begegnung und dem Austausch von Religionen und Kulturen im Hier und Jetzt.
Neben zahlreichen Info-Veranstaltungen zum früheren jüdischen Leben im Taubertal und dessen Zerschlagung im Holocaust steht bei den Jüdischen Kulturtagen im Taubertal 2021 das Kennenlernen heutiger Kulturschaffender sowie das gelingende Miteinander von Kulturen, Religionen im Hier und Jetzt im Fokus.
Lassen Sie sich mitreisen von dem, die jüdischen Kulturtage eröffnenden Konzert der Gruppe "Kleztett", welche mit Ihrem Programm "Klezmer im Elfenpalast" Sie mit Sicherheit bezaubern wird. Helmut Eisel, ein international renommierter Klarinettist, im Duo mit Birke Falkenroth an der Harfe laden dabei zu elfenzarten Klägen ein.
Weiter geht es im Programm mit einer Wanderausstellung, welche den Weg von Mannheim nach Auschwitz vier jüdischer Kinder zum Thema hat.
Zwei Wochen lang lädt die Gemeinde Igersheim zu einer Ortsführung entlang jüdischer Meilensteine in Igersheim ein.
In der Ausstellungen "Weltreligionen - Weltfrieden - Weltethos" werden auf 15 Tafeln die faszinierende Welt der Religionen näher gebracht.
Herzlichst eingeladen sind Sie zur Stadtführung "Jüdisches Leben in Bad Mergentheim", während dessen zeichnet der Kenner jüdischer Geschichte, Klaus Huth, das frühere jüdische Leben in Bad Mergentheim nach.
Auch Kinder und Jugendliche können sich kulturell begeistern. Das Jugend- und Kulturzentrum Igersheim, J.U.K.I., bietet neben der Lesung des Jugendbuchs "Ratlos war der Rabbi nie", das gemeinsame Backen nach "jüdischen Rezepten" sowie einen Workshop zum "Malen wie Peter Max" ein.
Auch zum Zurücklehnen ist etwas dabei! Lassen Sie sich vom Literaturkino "Aimée und Jaguar" in die Zeit des Nationalsozialismus entführen und tauchen Sie in die Welt der lesbischen Liebe einer Nichtjüdin und einer in der Unterorganisation engagierten Jüdin ein.
Auf den Spuren jüdischer Mitbürger in Niederstetten können Sie als erste Bürger*innen den neuen Gedenkpfad "Tacheles. Das war nicht recht!" noch vor der offiziellen Eröffnung erblicken. Im Anschluss sind Sie live bei der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Rathaus dabei.
Ein einzigartiges Spektakel bietet die Verlegung von insgesamt 23 Stolpersteinen in Bad Mergentheim. Diese sollen an die Ermordung und Vertreibung von jüdischen Mitbürgern aus Mergentheim und Edelfingen erinnern.
Revital Herzog, eine in Israel geborene und aufgewachsene Enkelin eines persisch-jüdischen Märchenerzählers verwebt unter den Titel "Komm an den Tisch unter den Mandelbäumchen" gemeinsam jüdisch-persisch-irakische Wurzel zu einem wunderbaren Geschichtenteppich der Kulturen.
Neben "jüdische Feste und Musik", ein Konzert für Kinder und Erwachsene und einem Film-Seminar zum Vorbehaltsfilm "Jud Süß", welcher als antisemitischer Hetzfilm auf der Lebensgeschichte von Joseph Süß basiert, bietet eine jüdische Autorin erstmalig im Rahmen der jüdischen Kulturtage eine Lesung ihres Buches "Zwischen Du und Ich" an. Mirna Funk ist eine der wichtigsten Stimmen der jüdischen Community in Deutschland. Sie verwebt jüdische Geschichte mit Liebe und Gewalt und stellt sich die Frage, wie man familiäre Traumata überwindet.
Im Workshop "Linolschnitt nach Ideen Hermann Fechenbachs" sind Sie herzlichst dazu eingeladen, sich intensiv mit dem Nachlass des Künstlers Hermann Fechenbach im Deutschordensmuseum zu befassen. Außerdem können Sie im kreativen Teil eigene Linolschnitte nach dem Vorbild des Künstlers entstehen lassen.
Eine Führung durch den Jüdischen Friedhof Creglingen und eine anschließende Filmvorführung des Films "Wir haben euch doch nichts getan" lässt Sie dokumentarisch in die Nazizeit um 1937 einfühlen, als die Situation der 29 Rothenburger Jude sich immer mehr zuspitzte.
Das Programm wird am 29.10. durch Songs, Poetry und Kabarett aus Aleppo, Bremen und Kobani der Gruppe "Die Zollhausboys" abgerundet. Die vier syrischen Menschen bringen das Thema Flucht, Vertreibung und Neuanfang aus ihrer ganz persönlichen Betroffenheit auf die Bühne. Eine Attraktion, die nicht verpasst werden sollte.
Lassen Sie sich mitreisen in die Welt des Judentums. Erleben Sie hautnah, wie es damals und heute heißt, Jude zu sein und lassen Sie die Welt der Religionen auf sich wirken. Nutzen Sie die Chance gemeinsam ins Gespräch zu kommen und bereichern Sie sich kultureller Bräuche und Ansichten.
Wir freuen uns auf Sie!